Fasten für Gesunde nach Otto Buchinger
Beim Fasten nach Buchinger wird für einen bestimmten Zeitraum komplett auf feste Nahrung verzichtet. Dadurch wird die Energie, die normalerweise für die Verdauung benötigt wird, eingespart und der Selbstheilung und Entgiftung zur Verfügung gestellt.
Dr. Otto Buchinger war während des ersten Weltkrieges Militärarzt in der Marine. 1917 erkrankte er an einer Mandelentzündung, die nicht vollständig ausheilte und daher in der Folge zu schwerem Rheuma in den Gelenken führte, vermutlich eine rheumatische Artrithis. Eine Heilmethode hierfür war vor der Entdeckung der Antibiotika nicht bekannt.
Unter Anleitung des Arztes Gustav Riedlin aus Freiburg unterzog sich Buchinger einer Fastenkur. Der therapeutische und medizinische Erfolg war so bemerkenswert, dass er sich von da an eingehend mit dem Fasten beschäftigte.
Nach dem Heilerfolg widmete sich Buchinger vor allem der alternativen Naturheilkunde und studierte die vorhandene Literatur zum Thema Fasten. Den Dienst bei der Marine hatte er 1918 quittiert. Im Juli 1920 gründete er in Witzenhausen eine eigene Heilfastenklinik, das Kurheim Dr. Otto Buchinger, das 1935 nach Bad Pyrmont umzog.
Das Fundament einer jeden Fastenwoche sind:
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Heilfasten nach Buchinger: Ablauf und Wirkung
Frühjahrsputz für Körper, Geist und Seele: Immer mehr Menschen fasten.
Eine der bekanntesten Methoden ist das Heilfasten nach Buchinger.
Wie läuft es ab? Wie wirkt es? Kann man allein zu Hause fasten?
Fasten soll der körperlichen und seelischen Reinigung dienen. Das klassische Heilfasten nach der Buchinger-Methode, die auf den deutschen Arzt und Naturheilkundler Otto Buchinger (1878-1966) zurückgeht, erlaubt für fünf Tage oder länger nur den Verzehr von Gemüsebrühe und verdünnten Säften, in geringem Umfang auch Milchprodukte. So erhält der Körper eine minimale Menge an Kalorien, Vitaminen und Mineralien.
Fasten bewirkt heilsame biochemische Veränderungen
Schon seit Urzeiten ist der menschliche Stoffwechsel auf Fastenzeiten eingestellt: In Phasen des Überflusses schlemmten unsere Vorfahren ungehemmt, in Mangelphasen blieb der Magen dafür einige Stunden oder Tage leer. Unser Körper übersteht längere Hungerperioden, indem er in verschiedenen Organen und Geweben Energiereserven speichert (unter anderem als Fettpolster) und bei Bedarf wieder mobilisiert. Nach einer längeren Zeit ohne Nahrungsaufnahme beginnt er Stoffe auszuschütten, die den Fettabbau aktivieren. Es kommt zu heilsamen biochemischen Veränderungen im Körper, etwa zu einem verbesserten Zucker- und Fettstoffwechsel.
Kann man mit Fasten "entschlacken"?
Experten verweisen darauf, dass Endprodukte des Stoffwechsels fortwährend über die Nieren, Darm, Lunge und die Haut ausgeschieden werden. Allerdings kommen beim Fasten offenbar die ständig unterschwellig laufenden Zellreinigungsprozesse in Schwung. Fasten löst Recycling in den Zellen, die sogenannte Autophagie, aus. Dadurch kann unser Körper seine Zellen selbständig reinigen und neue Energie gewinnen. Fasten aktiviert sozusagen die körpereigene Müllabfuhr.
Verschiedene Studien haben den Ablauf gesundheitsförderlicher Prozesse im Körper belegt. Das Fasten hat demnach eine antientzündliche Wirkung: Der Körper schüttet Stoffe aus, die entzündliche Vorgänge im Körper dämpfen können.
Heilfasten und Gewichtsverlust
Der totale Verzicht auf Nahrung löst allerdings auch Stress aus: Da der Körper keine Energiezufuhr aus der Nahrung bekommt, reduziert er seinen Energieverbrauch (Grundumsatz) und baut zur Energiegewinnung Eiweiß in den Muskeln ab. Längeres Fasten kann somit unerwünschte Nebenwirkungen wie Muskelschwund haben, wenn man nicht durch körperliche Betätigung gegensteuert.
Während des Fastens purzeln die Pfunde rasant, ein guter Zeitpunkt für eine grundlegende Ernährungsumstellung, da ansonsten auch hier der bekannte und gefürchtete Jo-Jo-Effekt eintritt.
Fasten bei Vorerkrankungen nur unter ärztlicher Aufsicht
Auch wenn Heilfasten die Gesundheit fördern kann, dürfen Menschen mit schweren Herz- und Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen, Gicht oder Gallenproblemen nicht fasten. Nur Gesunde können in Eigenregie mit einer Fastenkur loslegen - Menschen mit Vorerkrankungen sollten immer vorher mit ihrem Arzt sprechen.
Heilfasten kann Auslöser für positive Veränderungen sein
Viele Fastende berichten, dass der bewusste mehrtägige Verzicht dem Körper guttut. Sie finden wieder innere Ruhe und erleben ein verbessertes Körpergefühl. Verstärkt wird dieser Effekt durch den Einbau täglicher Ruhephasen. Eine veränderte Einstellung zu Essen und Ernährung kann auch über die Fastenzeit hinaus wirken und zu einer Änderung des Lebensstils führen - etwa zu einer Ernährungsumstellung, dem Aufgeben des Rauchens und mehr Bewegung.
Anleitung: So funktioniert die Buchinger-Methode
Die Fastenkur beginnt mit einer ein- bis zweitägigen Vorbereitungsphase, den sogenannten Entlastungstagen. Leichte Kost wie gedünstetes Gemüse, Gemüsesuppe oder Porridge entlasten den Darm.
Am Ende des zweiten Entlastungstages startet dann die gründliche Darmentleerung, damit während des Fastens kein Hungergefühl auftritt. Ein übliches Mittel dafür ist ein abführendes Getränk mit Glaubersalz (wird am Infoabend mitgegeben).
Getränke und Nahrungsaufnahme beim Fasten nach Buchinger
Beim Fasten sind nur kalorienarme Getränke erlaubt.
Beim Fasten ist auf eine tägliche Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 2 bis 3 Litern zu achten - bei sportlicher Betätigung entsprechend mehr. Ausreichendes Trinken ist wichtig, um Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen oder Blähungen zu verhindern: Gemüsebrühe mit Kräutern, Tees (morgens mit ein wenig Honig), Gemüse- und Obstsäfte - am besten frisch zubereitet.
Zum Muskelerhalt ist es auch erlaubt, den Ernährungsplan um Eiweiß zu erweitern: 200 Gramm Quark, Joghurt oder Milch pro Tag. Wer mag erhält von mir morgens etwas Buttermilch.
Darmpflege und Bewegung
Regelmäßiges Trinken von Sauerkrautsaft reguliert die Darmtätigkeit.
Ausscheidungen fördern: Der Darm braucht zur Reinigung alle zwei Tage einen Einlauf. Dazu benötigt man ein Klistier oder einen Irrigator - und etwas Zeit, um ungestört zu sein. Nur wenn ein Einlauf gar nicht machbar ist, kann man mit Bittersalz oder "F.X. Passage-Salz" nachhelfen.
Wichtig ist es, Kreislauf und Stoffwechsel in Schwung zu bringen, zum Beispiel mit Kneippschen Güssen und Sport. Regelmäßige körperliche Bewegung bei einer mittleren Belastung wirkt dem Abbau von Eiweiß aus der Muskulatur entgegen.
Eine Fastenkrise ist normal
Dennoch kann eine sogenannte Fastenkrise auftreten. Meist nach dem dritten oder vierten Tag kommt es dabei typischerweise zu Kopfschmerzen und einem allgemeinen Unwohlsein. Auch Kreislaufstörungen, Schwindel, Blähungen, Mundgeruch, Depressionen, Seh- oder Schlafstörungen können auftreten. Manche Fastende benötigen weniger Schlaf als sonst, andere fühlen sich nur noch müde. In jedem Fall gilt es, auf den Körper zu hören, sich moderat zu bewegen und Ruhepausen einzulegen.
Leberwickel erhöht Stoffwechseltätigkeit
Feuchtwarme Leberwickel helfen bei der Entspannung und fördern die Regeneration. Sie sollen sich nicht nur gut anfühlen, sondern insbesondere die Durchblutung von Leber und Galle steigern und damit die Entgiftung fördern. Sie sind einfach zu machen, man braucht:
Die Wärmflasche mit heißem (nicht kochendem!) Wasser halbvoll befüllen und den Lappen oder das kleine Handtuch mit angenehm warmem Wasser befeuchten. Bequem auf dem Rücken liegend nun zuerst den ausgewrungenen Lappen auf dem rechten Oberbauch platzieren, die Wärmflasche darauf legen und den Oberkörper mit einem trockenen Handtuch umwickeln. Der Leberwickel sollte 20 bis 30 Minuten lang wirken, während man warm eingehüllt in einer kuschligen Decke ruht.
Fastenbrechen: Geduld beim Kostaufbau
Damit das gewonnene gute Körpergefühl möglichst lange erhalten bleibt, ist die Nachfastenphase entscheidend. Nach dem sogenannten Fastenbrechen - der ersten kleinen Mahlzeit, traditionell einem Apfel, der von vielen Fastenden als "kleine Geschmacksexplosion" empfunden wird - muss der Kostaufbau ganz langsam erfolgen. Empfehlenswert sind anfangs leichte, zurückhaltend gewürzte Gemüsesuppen, um den Darm schonend wieder an seine Aufgaben zu gewöhnen. Für den Kostaufbau veranschlagt man üblicherweise die Hälfte der Zeit, die die Fastenkur gedauert hat.
Optimalerweise geht der Kostaufbau einher mit der Umstellung auf eine bewusste, gesundheitsfördernde Ernährungsweise: viel Gemüse, maßvoll Eiweiß - etwa aus Fisch, Pilzen oder Hülsenfrüchten -, ergänzt um hochwertige Öle wie Oliven- und Leinöl.
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Ich stehe dir zur Seite und begleite dich auf jedem Schritt deiner Reise zu einem gesünderen und vitaleren Leben.
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